Tag 3 : Béziers – Amposta
Tag 3 : Béziers – Amposta 553 km
Wir wollten eigentlich um 7 Uhr in Béziers los. Aber wie bisher immer kam eins zum anderen, so dass wir erst nach 8 Uhr mit vollen Tanks starten konnten:
Die heutige Strecke war im Vergleich zum gestrigen Tag sehr kurz. Der Routenplaner hatte aber trotzdem mehr als 10 Stunden Fahrzeit veranschlagt.
Wir sollten sehr bald merken, dass das keine Untertreibung war!
Schon wenige Kilometer hinter Béziers begannen die Serpentinen. Links neben der Straße ging es steil runter ins tosenden Meer und rechts ragte der nackte Fels auf.
Es war der Himmel für jeden, der gerne Auto fährt und ein real gewordener Albtraum für jeden mit Höhenangst! Zoomt zum Beispiel mal auf die Strecke bei „Banyuls-sur-Mer“. Dann wisst ihr, was ich meine! Es vergingen kaum 30 Meter ohne scharfe Kurve oder Spitzkehre und das alles musste in einem Tempo gefahren werden als wenn einem die Hosen in Flammen stehen, weil von hinten die Locals drängelten… Ein Traum!
Natürlich suchten wir uns alsbald eine schöne Stelle, um die ersten Fotos mit Eiern und Meer zu machen:
Doch obwohl der gestrige Sturm bereits abgeklungen war, war der Wind so stark, dass wir Probleme hatten, uns auf den Beinen zu halten:
Bei strahlendem Sonnenschein tobte das Meer mit seiner Gischt gegen die Felsen unter uns an. Es war wirklich beeindruckend!
Immer wieder reihte sich so Serpentine an Spitzkehre an Serpentine. Eine wirklich grandiose Streckenwahl, die mein Bruder da getroffen hatte:
Endlich konnten wir auch unsere Pullis gegen T-Shirts eintauschen. Das Thermometer zeigte über 20 °C:
Als wir eine Möglichkeit zur Mittagsrast suchten, stießen wir auf einen ALDI. Natürlich mussten wir dort nachsehen, ob es auch in Spanien den leckersten „Fleischalat“ (Familienslang) der Welt gibt.
Leider nicht…
Dafür trafen wir aber einen anderen alten Freund wieder:
Schnell war eine Palette „Karlsquell Cerveza“ und „Karlsquell Cerveza Premium“ eingepackt. Als feste Nahrung gab es zwei Baguettes und lokale Eselwurst. Lecker!
In Barcelona umrundeten wir den „Glaspenis“ und verfuhren uns prompt:
Allerdings führte uns gekonntes Raten bald wieder aus der Misere. Die Abenddämmerung verbrachten wir wieder in den Serpentinen Richtung Amposta:
Zwischendurch bedrängten uns noch ein paar Iberer mit Hupe und Lichthupe, weil ihnen Tempo 90 nicht ausreichend erschien. Nur um anschließend dann mit 95 km/h vor uns her zu zockeln… Ein wankelmütiges Volk…
Unser Zielort Amposta ist eine schöne kleine Stadt. In den engen Gassen erforderte die Suche nach unserem Hotel allerdings wieder eine gehörige Portion Raterei. Nach einiger Zeit fanden wir es endlich und konnten nach gut 13 Stunden Fahrzeit recht schnell unsere Zimmer beziehen.
Da ich mir schon seit zwei Tagen (zu Recht) Bemerkungen über den Gestank meiner Socken anhören durfte, habe ich sie kurzerhand aus dem Hotelfenster auf die Hauptstraße geworfen. Trotz Dosenbier brachte mir diese Rock-Star-Aktion aber überraschenderweise nicht die erhoffte Anerkennung, sondern nur Kopfschütteln…